Constanze von Marlin kuratierte die erste Einzelausstellung von Rao Fu im Wolfsburger Kunstverein Junge Kunst. Die Bildwelten des chinesischen Malers sind von den unterschiedlichen Kulturen des Ostens und Westens geprägt, wie auch seine eigene Biografie diese beiden Pole vereint. Fu wurde 1978 in Peking geboren, mit Anfang 20 kam er nach Deutschland, um an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden Malerei und Grafik zu studieren. Was er dort an westlichen Kunsttraditionen lernte, verbindet er mit Techniken, Motiven und Materialien chinesischer Malerei, deren wichtigste Utensilien Papier, Pinsel und Tusche sind. Nach einigen Experimenten – unter anderem mit Sojaöl – entdeckte er Bitumen als Farbe, die er bis heute in Kombination mit Pigmenten und Ölfarben verwendet.
Im Zentrum der Einzelausstellung von Rao Fu im Kunstverein Junge Kunst in Wolfsburg standen Arbeiten aus jüngster Zeit. Der chinesische Künstler hat einen neuen Stil in seiner Malerei entwickelt, der als Synthese unterschiedlicher vorangegangener Bildprogramme gesehen werde kann. Von der Collage als Kompositionsprinzip ausgehend entstand seit 2014 eine Reihe von Arbeiten, die ihre Flächigkeit durch die nicht-hierarchische Anordnung der Bildelemente betonen. Spannung wird vornehmlich durch Polaritäten wie den Kontrast von weiß und schwarz, malerisch und grafisch oder gegenständlich und konkret herausgearbeitet. Begleitend zur Ausstellung erschien konzipiert von Constanze von Marlin im Kerber Verlag die erste Monographie des Künstlers.
Auftraggeber: Kunstverein Junge Kunst, Wolfsburg
Kuratorin: Constanze von Marlin
Ausstellungsdauer: 27. September bis 22. November 2014
Leistungen: Ausstellungskonzeption, Katalogkonzeption, Erstellung und Redaktion von Texten und Inhalten für Print und Web, Lektorat, Budgetverwaltung
Website des Künstlers